Mitarbeiter gewinnen: Die Unternehmenskultur macht den Unterschied.

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Unternehmenskultur

„Unsere Personalabteilung füllt keine Lücken, sie schafft eine Kultur.“ Mit dieser Aussage ist der Gründer der Southwest Airlines, Herb Kelleher, bekannt geworden. Was er vor langer Zeit formulierte ist heute im aktuellen Fachkräftemangel und der „großen Resignation“ wieder aktuell: Die Unternehmenskultur oder der Umgang mit den Mitarbeitenden im Unternehmen.

Personalabteilungen haben es heute nicht gerade leicht: Sie sollen irgendwie neues (Fach-)Personal finden, dazu noch einen Schwung hoch motivierter junger Menschen, die gerne eine Ausbildung absolvieren wollen. Doch hinter dem Mangel an Personal steckt ein großes Problem, das uns noch viele Jahre begleiten wird: Der demografische Wandel. Während die geburtenstarken Jahrgänge allmählich in Rente gehen, rücken von unten zu wenig junge Menschen nach.

Die große Resignation

Als wäre das nicht schon schlimm genug, kämpfen Unternehmen heute aktuell mit einem weiteren Problem, der großen Resignation (Great Resignation). Der Begriff dazu wurde während der Corona-Pandemie geprägt, als sich abzeichnete, dass immer mehr Beschäftigte keine Lust mehr auf ihren bisherigen Job haben und etwas Neues anfangen wollen. Tatsächlich stieg 2021 in den USA die Kündigungsquote auf nie zuvor gesehene Höchststände.

In Deutschland sieht es nicht viel besser aus. Dem jüngsten Gallup-Engagement-Index zufolge gaben 23% der Befragten an, bis in einem Jahr woanders arbeiten zu wollen, auf Sicht von 3 Jahren wollen sich 42% neu orientieren. Das sind alarmierende Zahlen, selbst wenn sie sich nicht genau so bewahrheiten sollten. Was aber können Unternehmen tun?

Zunächst einmal: Nicht in Panik verfallen. In den USA muss inzwischen sogar ein Musterunternehmen wie Apple seinen Ingenieuren Halteprämien bezahlen, damit sie nicht von der Konkurrenz abgeworben werden. Aber wie kann das sein: Sollte Apple nicht der Traum-Arbeitgeber jedes Hard- oder Software-Ingenieurs sein? Ganz offensichtlich stimmt etwas nicht hinter der glänzenden Fassade – vermutlich liegt es an der Unternehmenskultur.

Unternehmenskultur und Mitarbeitende

Diese ist ein ganz entscheidender Stellhebel, womit wir wieder beim Zitat von Herb Kelleher wären. Dieser hat schon früh verstanden, wie sich ein erfolgreiches Unternehmen aufbauen lässt: Sein Prinzip war es, die Mitarbeitenden so gut zu behandeln wie die Kunden. Denn wenn sich die Mitarbeitenden gut behandelt fühlen, werden sie das auch nach außen weitergeben.

Mehr noch: Je besser das Betriebsklima, desto anziehender wirkt ein Unternehmen auch auf potenzielle Bewerber bzw. Bewerberinnen. Eine gute Unternehmenskultur wirkt also sowohl nach innen (Zufriedenheit der Mitarbeitenden), als auch nach außen (Attraktivität als Arbeitgeber). Wie aber lässt sich diese Kultur verbessern? Und woran lässt sich festmachen, dass das Problem tatsächlich hier liegt – und nicht an völlig anderen Faktoren?

Befragungen zeigen immer wieder, dass Fachkräfte in Unternehmen nicht die Wertschätzung erfahren, die sie sich wünschen. Das lässt sich durch eine Befragung im eigenen Unternehmen leicht verifizieren (etwa mit einer Software wie Zest). Schlechte Führung wäre ein weiterer Punkt. In Fachkreisen ist lange schon bekannt, dass Führungskräfte die Qualität ihrer Führung sehr viel besser bewerten, als das die Mitarbeitenden tun. In vielen Unternehmen klafft hier also eine Wahrnehmungslücke, die es zu verifizieren und nach und nach zu beheben gilt.

Die Vorbildfunktion von Führungskräften

Ein Sprichwort sagt: Wie man in den Wald hineinruft, so schallt es heraus. Geben sich Führungskräfte unhöflich, mürrisch und kurz angebunden, müssen sie sich nicht wundern, wenn ein solches Verhalten nach und nach im ganzen Unternehmen um sich greift. Warum auch sollten es die Mitarbeitenden anders machen? Der Chef lebt es schließlich genau so vor. Führungskräfte müssen sich deshalb immer wieder bewusst machen, dass sie eine ganz entscheidende Vorbildrolle einnehmen.

Im Gabler Wirtschaftslexikon heißt es: „Die Handlungen einer Organisation bilden die Beobachtungsfläche für Mitglieder der eigenen Organisation (Führungskräfte und Mitarbeiter) sowie Dritte (Kunden…) und tragen maßgeblich zur Wahrnehmung, zum Image und damit zur Reputation bei.“

Unternehmen sollten also an ihrer Unternehmenskultur arbeiten. Laut der aktuellen Gallup-Umfrage sind das Einzige, was Mitarbeitende im Unternehmen hält, Vorgesetzte, die es schaffen, emotionale Bindungen herzustellen, Bedürfnisse erkennen und diese ernst nehmen. Die Wirkung dessen geht weit über die reine Mitarbeiterführung hinaus: Es schützt vor Fluktuation, verringert Fehlzeiten und Arbeitsunfälle, erhöht die Kundenzufriedenheit, verbessert die Ergebnisse im Vertrieb und schafft so mehr Wettbewerbsfähigkeit. Unternehmenskultur als Beitrag zur Wettbewerbsfähigkeit: Wer hätte das gedacht!

Photo by Cytonn Photography on Unsplash.

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